Jedes Tier hat seine eigene Geschichte

Zum Beispiel bekamen wir unseren 15 Jahre alten Kängurubock von einem Züchter der ursprünglich für Restaurants gezüchtet hatte. „Skippy“ hatte Glück und kam mit seiner Partnerin zu uns. Diese ist aber leider 2015 verstorben. Seine neue Liebe haben wir aus einem anderen Streichelzoo dazugekauft.

Unser neuster Zugang war das Minischwein „Bifi“, sie wurde angeblich im Dreieichpark ausgesetzt und dort gefunden. „Bifi“ hatte einen massiven Räudebefall, deshalb war sie sehr gereizt und auch bissig am Anfang, aber das ist ja auch klar, es hat ja auch schlimm gejuckt. Mittlerweile hat sie jetzt fast 20 kg zugenommen und lebt bei unseren anderen beiden Schweinen „Scheffe“ und „Rosi“.

Das älteste Tier außer „Skippy“ ist unsere Ziegenoma, die auch nur „Oma“ heißt. Sie ist jetzt mittlerweile 16 Jahre alt und wurde damals von jemanden privat abgegeben. Leider kommt es oft vor, dass die meisten Tier aufgrund vom plötzlichen Platzmangel oder durch Veränderung der Lebensumstände abgegeben werden.

Aber auch wegen schlechter Haltung kommen viele Tiere zu uns, so auch 2 unserer Miniponys, „Sternchen“ und „Little“. Diese kamen damals von einem Zirkus, sie waren verfloht, verlaust, hatten Hufrehe und einen schlechten Ernährungszustand. Anfangs hatten sie panische Angst vor Menschen. Zum Glück haben sie sich gut erholt.

Die meisten Kaninchen und Vögel wurden von Privatpersonen aus unterschiedlichen Gründen abgegeben. Umzug, Allergie, Verlust des Zweit-Tieres etc. Irgendwann hatten wir so viele Kaninchen, dass wir keine mehr aufnehmen konnten und an andere Stellen verweisen mussten. Das hat auch gut funktioniert, bis auf einmal unsere Kaninchenweibchen tragend waren. Das darf eigentlich nicht passieren da wir alle Tiere nach Geschlechtern getrennt hatten und die Böcke kastriert waren, wie wir dann beim einfangen feststellen mussten, hatten wir einen nicht kastrierten Bock mehr in unserem Gehege.

Auch das passiert ziemlich oft, entweder werden die Tiere einfach ins Gehege gesetzt oder vor unserem Tor ausgesetzt. Dort haben wir schon Kaninchen, Meerschweinchen, Landschildkröten, Vögel und sogar eine Katze eingesammelt.

Und so können wir zu jedem Tier eine eigene Geschichte erzählen.

Camilla, DonCarlos, DonPepone und DonDiego, wurden Ende Mai aus dem Spessart zu uns gebracht, da sich die Mutter der Jungen in dem Dachstuhl eines Hotels eingenistet hatte. Leider kamen zwei der Jungen verletzt zu uns. Einem wurde die Nase zerbissen und das einzige Weibchen in der Gruppe hatte ein gebrochenes Bein, woraufhin wir es in die Tierklinik nach Niederrad gebracht hatten, wo es liebevoll umsorgt wurde.

Leider waren ihre Knochen so dünn, dass das Bein nicht gerettet werden konnte und dann doch amputiert werden musste. Nun lebt die Kleine wieder mit ihren Geschwistern zusammen und tollt munter auf drei Beinen durch die Gegend. Nach all den Strapazen hatte sie jetzt aber was zu lachen, als ihrer Brüder kastriert wurden und dann etwas benebelt waren.

Unser alter Waschbär Willi wurde vor einigen Jahren von der Feuerwehr zu uns gebracht, da er leider in einem kleinen Gartengewächshaus gehalten wurde. Daher können wir ihn auch nicht mehr auswildern.

Die Kängurus haben wir 1996 von einem Züchter bekommen, der seinen Betrieb aufgelöst hat. Eigentlich hat er hauptsächlich für ein Restaurant gezüchtet. Wir bekamen damals ein Männchen (Felix) und ein Weibchen (Pauline). Die beiden bekommen hier jedes Jahr ein Junges.

Unser Texel-Mix-Schaf Petra, haben uns die Förster gebracht, die es auf dem Waldparkplatz eingefangen haben. Von wem es ausgesetzt wurde oder wo es entlaufen ist wissen wir leider nicht. Wir haben es dann mit der Flasche aufgezogen und heute ist sie ein schönes ausgewachsenes Schaf, dass dieses Jahr ihr zweites Lamm bekommen hat um das sie sich liebevoll kümmert.

Das große Hausschwein namens Babe, wurde von Spaziergängern am Neujahrstag im Wald gefunden. Ein paar Tage davor fand ein Fußballspiel statt, wo sie als Wettgewinn verlost wurde. Wer auch immer sie gewonnen hat, wurde wahrscheinlich erst am Tag danach bewusst, dass er jetzt ein Schwein hat!
Jetzt wühlt sich Babe seit 4 Jahren vergnüglich durch den Matsch und genießt die sonnigen Tage. Schwein gehabt!!!

Auch Hr. Schröder hat seinen Weg zu uns gefunden – und das sogar aus Berlin. Das fünf Jahre alte vietnamesische Hängebauchschwein, wurde als Minischwein in einer Berliner Wohnung gehalten. Verwandte des Halters, die aus Fulda kamen, kannten unseren Zoo und fragten uns, ob wir Hr. Schröder aufnehmen würden, da es doch ziemlich klein war in einer Wohnung. Hr. Schröder ist in seinen jungen Tagen S-Bahn und Bus gefahren. Jetzt lebt er in seinem Einzimmer Stall neben unseren Schafen. Am liebsten versteckt er sich im Stroh oder macht Sauerei wenn’s ans Essen geht.

Unser altes Pony Max wurde uns gebracht, weil es einem alten Mann gehörte der ins Krankenhaus musste und sich jetzt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um das Pony kümmern kann. Max ist jetzt über 30 Jahre alt. Zwar hat er Probleme mit seinem Stoffwechsel, ist aber ansonsten noch vollkommen fit. Leider sieht er sehr dürr aus, was aber das Alter mit sich bringt.

Den wunderschönen blauen Alexandersittich haben wir aus einer Wohnung geholt, die sehr verwahrlost aussah. Der Besitzer rief hier an und fragte, ob wir noch eine Amazone haben wollen, ihn würde das Gekreische des Vogels nerven. Als wir dort ankamen war in diesem sehr kleinen Käfig (ca. 40-40-20cm) ein Alexandersittich statt einer Amazone.

Jetzt lebt er mit einer Amazone und zwei Schönsittichen zusammen. Wir hoffen, dass wir bald noch ein Weibchen für ihn finden.

Unsere Rinder (Six, Seven und Walter), haben wir dank der vielen Spenden bekommen. Eigentlich gehörten sie einem Mann aus Bayern, der die Rinder auf einer sehr großen Wiese hielt. Leider wurde ihm der Vertrag für die Wiese von der Stadt gekündigt. Darum sollten sie eigentlich erst zum Schlachter. Als wir davon hörten, haben wir einen Spendenaufruf gemacht und konnten diese gutmütigen Tiere zu uns holen. Diese Riesen lösen einen ziemlichen Respekt aus, sind aber sehr brav. Nur wenn es ans impfen geht finden sie das gar nicht lustig.